"Hurra! Wir sind unversehrt!"
CAFGEM-Mädchen einer Schulklasse mit ihren Unversehrtheits-Zertifikaten nach der jährlichen medizinischen Kontrolluntersuchung auf dem Schulhof unseres Förderprojekts.
Die Entwicklungszusammenarbeit von TABU e.V. in Deutschland und CAFGEM in Kenya zeigt messbare Erfolge und ist bisher weltweit einmalig. Wir danken allen unseren Förderern, die diese Maßnahmen möglich machen (s. weiter unten).
Prävention von Genitalverstümmelung an Mädchen
BRD und EU
Auch in Deutschland und der EU werden Mädchen aus Migrantenfamilien vor Genitalverstümmelung noch immer nicht geschützt. Das bezieht sich nicht nur auf Familien in schwebenden Asylverfahren, sondern auch auf bereits eingebürgerte Familien, die aus Überzeugung und Gewohnheit an diesem schädlichen Brauch festhalten. Die Einführung eines Präventionsprogramms für gefährdete Mädchen in Deutschland und in der Europäischen Union ist deshalb dringend notwendig. Es soll lt. Schätzung von Menschenrechtsorganisationen bis zu 50.000 betroffene bzw. gefährdete Mädchen allein in Deutschland geben. Das Kapitel "Genitalverstümmelungen dürfen nicht geduldet werden" aus dem Buch "Ich klage an" von Ayaan Hirsi Ali, ISBN 3-492-04793-9, ehemalige Abgeordnete des holländischen Parlaments, hat uns überzeugt:
Einzelnen MitarbeiterInnen in öffentlichen Einrichtungen kann auch nach unserer Erfahrung keine grundsätzliche Verantwortung dafür übertragen werden, diese ritualisierte Gewalt an weiblichen Kindern zu verhindern. Aufklärung ist zwar eine Voraussetzung, um ein Umdenken bei Eltern einzuleiten, doch wird nicht übeprüft, ob diese Aufklärung nicht wirkungslos verpufft. Es bleibt bei einem Appell, dessen Wirkung durch fehlende Kontrolluntersuchungen bisher nicht überprüfbar ist. Gerade in einem fremden Land halten Einwanderer oft aus Gründen der Angst vor Identitätsverlust stärker an ihren althergebrachten Gewohnheiten fest. Aus einer österreichischen Studie und Gesprächen mit Migrantinnen wissen wir heute, dass etwa 80 Prozent der Mädchen die hier in der Migration leben, immer noch dem schädlichen Ritual von FGM unterworfen werden. Kaum jemandem fällt auf, wie die Kinder darunter zu leiden haben. Sie wurden gewaltsam verletzt, das Vertrauen zu ihren Eltern ist erschüttert, sie sind körperlich lebenslang geschädigt und traumatisiert. Darüber zu sprechen wurde ihnen strengstens verboten - ist ein Tabu.
Genitalverstümmelungen sind Menschenrechtsverletzungen! Deshalb plädieren wir für flächendeckende verbindliche Vorsorgeuntersuchungen unter Einbeziehung der Genitalien für alle hier lebenden Kinder, die von der Bundesregierung gesetzlich festgeschrieben wird. Damit entfällt der Vorwurf eines sog. Generalverdachts, der in Deutschland keiner hier lebenden Bevölkerungsgruppe angelastet werden darf. Kinderschutz sollte für alle Kinder gelten, ungeachtet ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Der Staat hat seiner Schutzpflicht nachzukommen, die nicht länger unverbindlich bleiben sollte.
Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation = FGM)
Der Runde Tisch FGM Dortmund hat sich dort, wo es um die Verstümmelung der weiblichen Genitalien sowie die damit einhergehenden gravierenden Spätfolgen geht, der Aufklärungsarbeit und Prävention verschrieben. Darüber hinaus wird an der Entwicklung von Hilfe- und Beratungsangeboten für die betroffenen Mädchen und Frauen gearbeitet, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen.
Folgende Institutionen sind Mitglied am Runden Tisch:
TABU e.V., Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund, Dortmunder Mitternachtsmission, Beratungsstelle Westhoffstraße, Sozialdezernat der Stadt Dortmund, Gesundheitsamt, Jugendamt, Ordnungsamt, Polizei, Staatsanwaltschaft.
Das gibt Hoffnung!
Prävention in unserem Förderprojekt CAFGEM in Kenia:
Was bisher weltweit einmalig in unserem Förderprojekt CAFGEM in Kenia durchgesetzt wurde, sollte erst recht in einer Demokratie möglich sein, deren Grundgesetz auf der Einhaltung von Menschenrechten basiert.
Die Arbeit des leitenden Frauen-Teams bei CAFGEM stößt zwar immer mal wieder auf Schwierigkeiten, die durch ehemalige Beschneiderinnen oder einzelne ungebildete Männer oder religiöse Fanatiker in der Region hervorgerufen werden, doch hält das CAFGEM-Team bisher unbeirrbar an dem seit 2003 beschrittenen Weg fest. Jährlich werden die Kontrolluntersuchungen der Kindergarten- und Schulmädchen mithilfe von lokalen Autoritäten und den Eltern der hier aufgenommenen Kinder durchgeführt. Medizinisch ausgebildetes, weibliches Personal einer staatlichen Health Station, führen die Unversehrtheitskontrollen durch. Die Projektleiterin von CAFGEM und eine Lehrerin der Projektschule begleiten die Mädchenklassen zur Untersuchung. Wenn alle Mädchen teilgenommen haben, wird auf dem Schulhof für alle Kinder und ihre Eltern ein Fest veranstaltet, bei dem einige hundert Essen ausgegeben werden.
Die Genital Health Check-ups und das Fest werden mit Spenden über TABU e.V. finanziert. Sie können uns mit Ihrer Zuwendung dabei helfen, dass sie jährlich regelmäßig durchgeführt werden können. Damit helfen Sie nicht nur einem Kind sondern großen Gruppen, die sich als unversehrte Mädchen jährlich in der Projektregion vergrößern und an Akzeptanz gewinnen. Der hier beschrittene Weg ist vorbildlich.
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- Vorträge
- Fotoaustellung
- Unser Kunstprojekt "You & TABU with ART against FGM" ist nach der ersten Originalausstellung im alten Dortmunder Ostwall-Museum 2013 weiterhin virtuell auf dieser Website zu sehen.
- Viele Künstler wollen uns mit dem Verkauf ihrer Werke unterstützen. Die Werke sind für die Präsentation in öffentlichen Gebäuden sehr gut geeignet, da sie die Botschaft gegen FGM und für einen effektiven Kinderschutz wirksam verbreiten.
- Für einen Kunstkauf wenden Sie sich bitte direkt an die Künstlerin/den Künstler oder rufen Sie uns an: 0231 - 123 109 / 0231 - 123 156